Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist großartig, aber es gibt einen schmalen Grat zwischen hilfreichen SEO-Maßnahmen und Techniken, die nach hinten losgehen. Wenn Du Deine Website zu sehr optimierst, kann das schlimme Folgen haben, wie beispielsweise plötzliche Rankingverluste und ein schlechtes Nutzererlebnis. Daher schauen wir uns in diesem Beitrag genau an, was genau eine SEO Überoptimierung ist und was Du zur Behebung tun kannst.
Was ist eine SEO Überoptimierung?
Eine SEO Überoptimierung liegt vor, wenn SEO-Taktiken übermäßig oder unangemessen eingesetzt werden. Dies geschieht hauptsächlich, um die Platzierung einer Website schnell zu verbessern, insbesondere wenn sie von Google-Updates betroffen ist. Leider geht die Überoptimierung oft auf Kosten der Qualität der Inhalte und der Benutzerfreundlichkeit. Und sie verstösst gegen die Webmaster Richtlinien von Google.
Einige Website-Besitzer, vor allem Anfänger, sind von der Optimierung übermäßig begeistert, weil es ihnen an Erfahrung fehlt. In ihrem Bemühen, die Suchmaschinen zu beeindrucken, merken SEO-Anfänger möglicherweise nicht, wenn sie es übertreiben.
Andererseits verwenden einige Webmaster absichtlich betrügerische SEO Techniken (Black Hat SEO), um Algorithmen auszutricksen und die Leistung ihrer Website zu steigern. Mehr ist nicht immer besser. Während Webmaster auf einen schnellen Rankingschub hoffen, kann eine SEO Überoptimierung das Gegenteil für das Ranking bewirken.
Keyword-Stuffing: Das schadet Deinem Ranking
Keyword Stuffing liegt vor, wenn Du zu viele Keywords in Deinem Text verwendest. Das bezieht sich nicht nur auf den Haupttext, sondern auch auf die Alt-Tags Deiner Bilder. Diese sollen den Inhalt der Bilder beschreiben. Ebenso ist der übermäßige Gebrauch von Schlüsselwörter in Überschriften (H1-H6), Meta-Tags und Ankertexte schädlich.
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Diese Praxis ist besonders in wettbewerbsintensiven Nischen beliebt, in denen Webmaster versuchen, ihre Konkurrenten bei der Anzahl der Schlüsselwörter zu übertreffen. Das Keyword Stuffing führt jedoch oft zu Inhalten, die für den Leser schwer verständlich und für Suchmaschinen verdächtig sind. Schwer lesbare Inhalte führen zu hohen Absprungraten. Für die Suchmaschine Google ein klares Signal für eine schlechte User Experience.
Das kannst Du tun:
Betreibe eine umfassende Keyword-Recherche und nutze einen Content-Editor, der Dich vor übermäßigem Keyword-Gebrauch warnt. Ein kostenloses Tool hierfür wäre der WebSite Editor der SEO PowerSuite.
Zu den häufigsten SEO Fehlern gehört die Nutzung von irrelevanten Keywords
Manche Suchmaschinenoptimierer glauben, dass sie durch die Anhäufung von Schlüsselwörtern, unabhängig von deren Relevanz, die Platzierung ihrer Website verbessern können. Die Konzentration auf die Keyword Dichte (Keyword Density) geht jedoch oft auf Kosten der Qualität der Inhalte.
Das Hinzufügen irrelevanter Schlüsselwörter zum Inhalt ist eine schlechte Idee, da dies eine Diskrepanz zwischen der Suchabsicht des Nutzers und dem, was er tatsächlich auf Ihrer Seite findet, schafft. Die Nutzer erwarten relevante und hilfreiche Inhalte, wenn sie auf ein Suchergebnis klicken. Wenn sie jedoch auf Seiten stoßen, die mit irrelevantem Material gefüllt sind, sind sie frustriert und verlassen die Seite.
Wie beim Keyword-Stuffing können Suchmaschinen irrelevante Schlüsselwörter schnell erkennen und solche Seiten als Spam einstufen. Das wird eine Google Over Optimization Penalty (Abstrafung) nach sich ziehen.
Das kannst Du tun:
Recherchiere relevante und zum Thema passende Suchbegriffe für Deinen Artikel. Du findest etliche kostenpflichtige und auch kostenlose Tools für diesen Zweck.
Weiterführende Informationen
Mehrere Seiten für einen Suchbegriff erstellen
Einige Website-Betreiber erstellen und optimieren mehrere Seiten für dieselbe Suchanfrage. Sie glauben, dass sie damit das Thema ausführlich behandeln und die Chancen auf ein Ranking für verwandte Long-Tail-Keywords erhöhen.
In der Zwischenzeit konkurrieren diese Seiten um die Platzierung in den SERPs (Search Engine Result Page). Das ist ein echtes Problem, weil sich Google nicht entscheiden kann, welche Seite für das Keyword ranken soll. Daher ranken alle Seiten für diese Suchanfrage schlechter, als es eine einzige Seite tun würde. Dieser Vorgang wird als Keyword Kannibalisierung bezeichnet.
Die Optimierung mehrerer Seiten für eine Suchanfrage ist aus mehreren Gründen nachteilig. Erstens können die Suchmaschinen nicht feststellen, welche Seite am relevantesten ist, und die konkurrierenden Seiten werden unter Umständen überhaupt nicht eingestuft.
Zweitens verwirrt die Kannibalisierung von Schlüsselwörtern auch die Benutzer. Wenn sie nach einer bestimmten Frage suchen, stoßen sie möglicherweise auf mehrere Seiten Ihrer Website, die leicht unterschiedliche Inhalte bieten. Das sieht seltsam aus und vertreibt die Nutzer.
Das kannst Du tun:
Betreibe eine ordentliche Keyword-Recherche und verwende das Haupt-Keyword und relevante zusätzliche Suchbegriffe auf einer einzigen Seite. Gehe sparsam mit Suchbegriffen um und schreibe in erster Linie für Menschen, nicht für die Suchmaschine. Auch in flüssig lesbaren Texten kann man etliche Keywords sinnvoll integrieren. Beschäftige Dich mit dem Begriff Content Marketing. Es gibt viele Beiträge von namhaften Blogs zum Thema.
Tipp vom SEO-Profi
Nicht alle Seiten, die für dieselben Keywords ranken, stellen zwangsläufig eine Keyword-Kannibalisierung dar. In einigen Fällen handelt es sich bei diesen Seiten um angereicherte Ergebnisse, die die Sichtbarkeit Deiner Website in den Suchergebnissen erhöhen. Dies geschieht häufig bei Seiten in den Top-10-Suchergebnissen. Suche stattdessen nach leistungsschwachen Seiten, die für eine Suchanfrage konkurrieren, und versuche diese in die Top 10 zu bringen.
Die übermäßige Nutzung von internen (oder externen) Links
Das Hinzufügen nützlicher interner Links zu Deinen Inhalten ist eine gute Möglichkeit, die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen und die Autorität der Seite zu verbessern. Das ist eine gängige Praxis im Online Marketing. Aber übertreiben sollte man es nicht. Bei dem Versuch, all Deine nützlichen Beiträge zu zeigen kann es leicht ausarten und es finden sich dann in jedem zweiten Absatz Links wieder.
Deine Leser können schnell irritiert sein von der schieren Masse an Links. Wenn dann noch etliche ausgehende Links dazu kommen, hast Du Dir keinen Gefallen getan. Suchmaschinen können Seiten mit einer übermäßigen Anzahl von Links als Spam oder minderwertig interpretieren und die Seite abstrafen.
Tipp vom SEO-Profi
Es gibt zwar keine strikte Faustregel, aber Google hat schon früher empfohlen, die Anzahl der Links auf einer Seite unter 100 zu halten. Obwohl Google dies nicht als obligatorische Grenze durchsetzt, ist es besser, bei der Anzahl der Links pro Seite im Rahmen zu bleiben. Weniger ist mehr. Setze nur Links, die einen Mehrwert für den Besucher bieten. Wie man interne Links richtig setzt, erfährst Du in unserem Ratgeber dazu.
Zu schnelles Linkwachstum ist ein deutliches Zeichen von SEO Überoptimierung
Die Versuchung, einen schnellen SEO-Schub zu bekommen durch unnatürlichen Linkaufbau kann groß sein. Einige Webmaster entscheiden sich dafür, die Autorität ihrer Website künstlich aufzublähen. Der Aufbau von Backlinks ist zwar für die Suchmaschinenoptimierung von Bedeutung, aber zu schnelles Handeln kann den Suchmaschinenalarm auslösen und eine rote Fahne der SEO Überoptimierung sein.
Im schlimmsten Fall kann eine unnatürlich hohes Linkwachstum der Grund für die Entfernung Deiner Website aus dem Google Index sein.
Das Linkwachstum bezieht sich auf die Geschwindigkeit, mit der Deine Website Backlinks von anderen Websites erhält. Suchmaschinen bevorzugen eine natürliche Zunahme von Backlinks im Laufe der Zeit.
Das kannst Du tun:
Backlinks aufzubauen ist heute nicht mehr nötig und auch sehr schwierig geworden. Backlinks sind kein sonderlich schwerwiegender Rankingfaktor mehr, seitdem Google die Qualität des Contents so enorm hoch bewertet. Zudem bauen richtig gute Inhalte ganz automatisch Backlinks auf, ohne das man was dafür tun muss. Der OffPage Bereich der SEO wird immer unwichtiger.
Zudem ist es sehr schwer geworden, einen richtig hochwertigen Backlink zu setzen, den Google auch toll findet. Und teuer ist es zudem auch, weil niemand Dir einen enorm hochwertigen Backlink einfach so schenkt. Daher: Schreibe bestmögliche Inhalte und die Backlinks kommen automatisch. Das erkennt Google und wertet diese Art von Backlinks hoch.
Übermäßige Verwendung von Multimedia Elementen
Der Einsatz von Multimedia-Elementen wie Bilder, Infografiken und Videos macht Inhalte ansprechender und attraktiver. Aber wenn Du Deinen informativen Blogbeitrag oder eine Landingpage in eine bunte Magazinseite zu verwandelst, hast Du schnell ein Problem.
Tatsächlich kann eine Überfrachtung mit Multimedia-Inhalten mehrere Probleme verursachen. Aus technischer Sicht beeinträchtigt es wahrscheinlich die Ladegeschwindigkeit der Seite und führt oftmals zu Darstellungsproblemen auf den verschiedenen mobilen Endgeräten.
Unter dem Gesichtspunkt der Lesbarkeit können zu viele visuelle Elemente die Konzentration auf den geschriebenen Inhalt erschweren und das Nutzererlebnis beeinträchtigen. Und das kann Google wiederum messen und die Seite dann schlechter in den Suchergebnissen einsortieren.
Das kannst Du tun:
Nutze Multimedia immer nur als Ergänzung zum besseren Verständnis Deines Textes. Eine Infografik und ein Video können manchmal sehr hilfreich für das tiefere Verständnis Deiner Seite sein. Aber übertreibe es nicht. Nutze komprimierte Bilder (zum Beispiel mit TinyPNG) und setze Videos sehr sparsam ein.
Zu viele 301 Redirects oder Weiterleitungsketten
Weiterleitungen sind für viele Zwecke nützlich. Beispielsweise für die Schaffung einer optimalen Websitestruktur, der Aktualisierung von URLs oder für die Verwaltung defekter Links. Zu viele Weiterleitungen (oder Weiterleitungsketten) können jedoch auch negative Folgen haben.
Was ist eine Weiterleitungskette?
Eine Weiterleitungskette ist eine Reihe von mehreren Weiterleitungen. Sie ist gekennzeichnet durch zwei oder mehr Weiterleitungen, die nacheinander zu einer Formation geschaltet sind. Ein Redirect führt zu einer URL, die wiederum weitergeleitet wird auf eine andere URL.
Jede Weiterleitung bedeutet einen zusätzlichen Verarbeitungsschritt für den Browser. Das kann die Ladezeit der Seite verlangsamen und bei den Usern zu Frust führen. Außerdem können übermäßige Weiterleitungen Suchmaschinen verwirren, was zu Indizierungsproblemen führt.
Schließlich können sie zu einem Verlust an Link Popularity führen, da jede Weiterleitung die von der ursprünglichen URL weitergegebene Autorität verwässert.
Das kannst Du tun:
Überprüfe Deine URLs genau auf Weiterleitungen (301 Redirect). Weiterleitungsketten müssen aufgelöst werden, es darf pro URL nur eine Weiterleitung existieren. Um die schädlichen Verkettungen zu finden, kannst Du das kostenlose Ahrefs Sie-Audit Tool nutzen.
Zahlreiche Seiten mit wenig Inhalt
Die Idee, eine Vielzahl von Seiten zu erstellen, um mehr Keywords zu generieren, mag wie eine Abkürzung zum SEO-Erfolg erscheinen. Angesichts begrenzter Ressourcen und Zeit könnten Webmaster auf die Idee kommen, auf Qualität zu verzichten und Seiten mit »Thin Content« zu veröffentlichen. In der Regel ist das ein echt wirksames Rezept für eine SEO Überoptimierung:-)
Seiten mit dünnem Inhalt haben in der Regel eine Wortzahl von um die 300 Wörter oder weniger. Daher können sie ein Thema nicht umfassend behandeln. Da es unwahrscheinlich ist, dass Besucher auf diesen Seiten wertvolle und gesuchte Informationen finden, klicken sie schnell auf den »Zurück-Button« ihres Browsers.
Auch Suchmaschinen betrachten Websites mit vielen Seiten mit dünnem Inhalt als minderwertig und stufen ihre Position in den Suchergebnissen herab.
Das kannst Du tun:
Suche Dir alle Seiten mit dünnen Inhalten zusammen. Prüfe, ob Du aus diesen Texten umfassende Beiträge mit echtem Mehrwert für Deine Besucher machen kannst. Wenn ja, überarbeite sie. Die Seiten, bei denen das nicht möglich ist, solltest Du löschen. Die gelöschten Seiten sollten mit einem Redirect 410 ausgezeichnet werden, damit Google informiert wird, dass diese Seiten nicht mehr existieren.
RewriteEngine On
Redirect 410 /deine-duenne-seite/
Weiterführende Informationen
Die häufigsten SEO Fehler: den Footer mit Keywords überladen
Wenn Du Deinen Footer mit Keyword-Links zu Deinen Seiten vollstopfst, bringt das keinen SEO-Vorteil. Suchmaschinen geben dem Inhalt und den Schlüsselwörtern im Haupt-Inhaltsbereich Deiner Webseite den Vorrang, so dass Fußzeilen im Allgemeinen wenig Aufmerksamkeit von Crawlern erhalten.
Außerdem ist eine überladene Fußzeile für die Benutzer schwer zu navigieren. Er unterbricht den visuellen Fluss der Seite und steht im Widerspruch zu einer nutzerzentrierten Erfahrung.
Das kannst Du tun:
Ein gut gestalteter Footer kann einen positiven letzten Eindruck bei Deinen Besuchern hinterlassen. Daher solltest Du ihn strategisch einsetzen. Es gibt kein Patentrezept, nur gesunden Menschenverstand und die Einhaltung von Gestaltungsrichtlinien. Und vor allem: nur die wichtigsten Seiten im Fußbereich verlinken.
Vor allem das Impressum, die Datenschutzrichtlinie, die Cookie-Richtlinie und noch einen Link zu Deinen AGB, falls vorhanden. Dazu noch Deine Kontaktinformationen, einschließlich E-Mail-Adresse und Telefonnummer (falls zutreffend).
Bedenke: Der Inhalt der Fußzeile und die Links sollten für die Nutzer relevant und hilfreich sein und nicht nur darauf abzielen, die Platzierung in Suchmaschinen zu manipulieren.
Fazit
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Optimierung und Benutzerfreundlichkeit ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Website. Ich hoffe, dass dieser Artikel Dir dabei hilft, eine hochwertigere Website zu schaffen und eine SEO Überoptimierung zu vermeiden.